Lieber Armin Schubert,
das ist alles nur zu verständlich,
es ist keine einfache Zeit für Sie, und durch die Trauer mit ihren vielen Stadien muss man leider hindurch, man kann sie nicht überspringen, nur geduldig annehmen.
Mir hat es immer am meisten geholfen, mich nicht zu zwingen, so zu tun wie immer, denn das geht einfach nicht.
Sie haben jemanden verloren, der einen so großen Teil Ihres Lebens ausgemacht hat, allein dies zu begreifen, dauert. Man sagt, dass unser Gehirn deshalb manchmal das Gefühl produziert, die andere Person wäre noch im Raum, das Gefühl, sie geht durch das Zimmer -
nehmen Sie es, sprechen Sie mit Ihrer Frau, besuchen Sie das Grab, all das ist wichtig.
In unserer Gesellschaft neigen wir dazu, uns immer für funktionstüchtig zu halten, aber der Tod wie die Liebe führen dazu, dass das „Funktionieren“ aussetzt. Und wir sprechen dann auch von der Trauer so, als müsste sie vor allem schnell vorbeigehen.
Weil sie genau diese Erfahrung gemacht hat, bietet die Dichterin Maria Marggraf, für deren Lyrikband auch Hanno Wendland die Bilder gemacht hat, in Basel und online eine Schreibwerkstatt dazu an.
Ich wünsche Ihnen viel Kraft, sprechen Sie so, wie es Ihnen am besten passt.
viele Grüße,
Tanja Langer, Verlegerin / Schriftstellerin